Die beiden Zahnärztinnen Juliane Baumbach und Dr. Juliane Köchy reisten im Juli/August für drei Wochen in die Mongolei. Der Einsatz wurde vor Ort vom Verein KHAAN medical aid e.V sehr gut organisiert.
In dem kleinen Dorf Orkhontuul, welches 300 km bzw. 6 Autostunden nord-westlich von der Hauptstadt Ulaanbaatar entfernt ist, gibt es, wie vielerorts, keine ständige zahnmedizinische Versorgung, die in weniger als einer Tagesreise zu erreichen wäre.
Das Behandlungszimmer war ein kleiner Raum in einem etwas mitgenommenen Krankenhaus, in dem ein einfacher Massagestuhl und vorhandene Schreibtische in eine zahnärztliche Einheit umfunktioniert wurden. Eine chirurgische Absauganlage ließ sich in dem Krankenhaus auftreiben, welche scheinbar noch nie genutzt wurde. Zunächst behandelten wir mit einer chinesischen Einheit, die in einem koffergroßen Kasten steckte. Bereits am dritten Behandlungstag verweigerte diese ihre Dienste. Sie wurde kurzerhand unter Mithilfe einer Zahnärztin aus Ulaanbaatar durch ein robusteres russisches Fabrikat ersetzt.
Teilweise kamen die Patienten von weither, um unbeirrbar bis zu 9 Stunden auf die Behandlung zu warten.
Leider haben auch hier inzwischen billige Süßigkeiten aus den Nachbarnationen Russland und China Einzug gehalten, so dass sich speziell bei den Kindern ein extrem hohes Kariesaufkommen zeigte. Da der Einsatz lediglich von 2 Zahnärztinnen und unserer mongolischen Kontaktperson durchgeführt wurde, hatte jeder von uns mehrere Aufgaben gleichzeitig zu übernehmen. Dabei vereinte K. Damdindorj den Beruf der Dolmetscherin, Rezeptionskraft, Ansprechpartnerin bei streikender Technik und zahnmedizinischen Helferin.
Nach 16 Behandlungstagen konnten in beiden Teilen des Dorfes 439 Kinder untersucht werden. Davon erhielten die meisten Kinder eine Extraktion ihrer vorwiegend stark zerstörten und bereits fistelnden Milchzähne. Teilweise wurden auch bleibende Zähne der jungen Patienten entfernt oder mussten mit einer Füllung therapiert werden.
In einer Gastfamilie durften wir das Leben einer mongolischen Großfamilie und das tägliche Zusammenkommen der Dorfbewohner und Nomadenfamilien erleben mit ihren Traditionen, Bräuchen und großartiger Gastfreundschaft.